Dichten

Passende und professionelle Lösungen zum Abdichten am Caravan und Wohnmobil.

Die Weltreisenden unter den Wohnmobilbesitzern können ein Lied davon singen: Wenn der Regen wegen undichter Stellen durch die Ritzen dringt, ist es vorbei mit der gemütlichen Behaglichkeit. Schlimmer noch: Zeigt sich das Wasser als Rinnsal an der Wand, ist die Feuchtigkeit möglicherweise längst in die Innenverkleidung eingedrungen. Dann ist Handeln gefordert!

Undichte Stellen im Wohnmobil oder Caravan haben ihre Ursache häufig in porösen Dichtungen von Fenstern oder verklebten Leisten. UV-Strahlen, kalte und nasse Witterung setzen jedem Material zu. Werkstoffe altern und werden spröde, schwache Dichtungen brechen auf. Wann dies passiert, lässt sich schwer vorhersagen. Es kommt nicht zuletzt darauf an, wie das Gefährt untergebracht ist – im Freien oder in einer Garage – und wie viele Kilometer es bereits gefahren ist. Jede Fahrt führt zu Verwindungen und die Kräfte wirken auf das Gehäuse.

Schwachstelle Fenster

Grundsätzlich gilt: Jede Öffnung nach aussen im Wohnwagen oder Wohnmobil kann undicht werden. Häufig sind Dichtmittel unter Leisten porös und die Kapillarwirkung feinster Risse wird zur Eintrittspforte erheblicher Wassermassen. An dieser Stelle muss die Reparatur gründlich geschehen, um eine langfristige Wirkung zu erzielen.

Erste Hinweise auf Schäden sind eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, ein muffiger Geruch im Inneren des Caravans oder feuchte Stellen in der Wandverkleidung. Daher gilt es, regelmässig die auf der Aussenseite aufgeschraubten Bauteile und Fenster zu checken. Besonders am Dach sind schadhafte Stellen und unsachgemässe Abdichtungen heikel. Vor allem die Dachluke ist eine beliebte Schwachstelle.

Abdichten: So geht es richtig!

Eine fachgerechte Reparatur grösserer Schäden setzt an der Ursache an. Zunächst gilt es, das alte Füllmaterial zu entfernen und den Untergrund zu reinigen, zum Beispiel mit Haftreiniger Sika® Aktivator-205 von Sika.

Eine sichere und langfristige Abdichtung hängt nicht zuletzt von der Wahl des richtigen Dichtstoffes ab. Soll der Dichtstoff überstreichbar sein, empfiehlt es sich, kein Silikon zu verwenden. Wichtig ist auch einzuschätzen, wieviel Bewegung der Dichtstoff aufnehmen muss, zum Beispiel an der Karosserie. Und welchen Belastungen – zum Beispiel Sonneneinstrahlung, Nässe und Kälte – er ausgesetzt ist. Und nicht zuletzt ist die Frage nach der Wiederentfernbarkeit zuweilen relevant.

Bei den Dichtstoffen sollten Caravan- und Wohnmobilbesitzer auf hochwertige Produkte achten, die gute Ergebnisse garantieren. Vom Einsatzzweck hängt es ab, ob Dichtstoffe auf Basis von Acrylat, Silikon oder Polyurethan eingesetzt werden. Dabei gibt es verschiedene Zusammensetzungen und es kann für den weniger erfahrenen Selbermacher schwierig sein, das richtige Produkt für die jeweilige Anwendung zu finden. In diesem Fall helfen Ansprechpersonen im Fachhandel bei der richtigen Auswahl.

Silikon – universeller Fugendichter

Silikon haftet auf vielen Untergründen – auch direkt auf Glas – und ist sehr flexibel einsetzbar. Die Vorbehandlung ist meist einfach und Silikon-Dichtstoffe verfügen über eine gute Elastizität mit einem Dehnvermögen von circa 25 Prozent.

Silikon ist wasserdicht sowie sehr gut beständig gegen Hitze, Kälte und UV-Strahlen. Der Dichtstoff weist zudem vorteilhafte elektrische Isoliereigenschaften auf. Bei Silikon für den Sanitärbereich wie beispielsweise Sikasil® C werden fungizide (pilztötende) Stoffe zugesetzt, die der Schimmelbildung vorbeugen. Es wird bevorzugt für Dichten von Fugen in der Nasszelle eingesetzt.

Silikon-Dichtstoff gibt es in vielen Farben und bleibt farbecht. Er ist nicht überstreichbar, sondern wirkt vielmehr als Trennmittel.

Acryl – gut zum Überstreichen

Acryl Dichtstoff wird gerne als günstige Alternative zu Silikon genutzt – vor allem für die Versiegelung von Fugen und Anschlüssen, die keinen grossen Dehnungsanspruch mit sich bringen. Beispiel: Stossfugen bei Schränken oder im Küchenbereich. Geringe Schwankungen von circa 10 Prozent sind in Ordnung und werden vom Acryl Dichtstoff ausgeglichen. Bei mehr Belastung neigt Acryl zu Rissen.

Acryl Dichtstoff wie Sikacryl®-150 hält richtig gut auf Gipskarton, Glas und Holz. Er lässt sich ohne Probleme überstreichen. Aufgrund der Dispersion-Basis hat ein Acryl Dichtstoff keine oder nur geringe Wasserbeständigkeit, ist also nicht für Reparatur an der Aussenwand eines Caravans oder Wohnmobils geeignet. Beim Aushärten ist mit Schwund zu rechnen.

Hybride – beste Eigenschaften aus zwei Welten

Bei hybriden Dichtstoffen wie Sikaflex®-521 UV ist durch integrierte Silan-Gruppen eine sehr gute Haftung gewährleistet. Die Vorbehandlung ist meist einfach und die Hybride sind dank guter Witterungsstabilität sowie UV-Beständigkeit auch für sichtbare Aussenfugen geeignet.

Hybride Dichtstoffe verfügen über eine gute Elastizität und eignen sich auch für Fugen im Karosseriebereich. Alles ist überstreichbar. Mit Hybriden lässt sich allerdings nicht direkt auf Glas abdichten.

Polyurethane – Multitool zum Dichten und Kleben

Dicht, fest, zuverlässig und haltbar: Polyurethan-Produkte wie Sikaflex®-221 sind echte Problemlöser und die erste Wahl von Caravan-Profis, wenn es um anspruchsvolle Dichtaufgaben geht – zum Beispiel für die Abdichtung von Bohrlöchern, Kabeln und Schrauben sowie Fugen im Unterbodenbereich eines Fahrzeugs.

Der Polyurethan-Fugendichtstoff sollte für Notfälle in keinem Caravan fehlen. Er wird mit Vorbehandlung verwendet, weist eine sehr gute physikalische und chemische Beständigkeit auf, verfügt über eine gute bis sehr gute Elastizität und ist überstreichbar.

Butyl – Plastischer Kit

Die plastischen Eigenschaften von Butyl-Produkten wie Sika Lastomer®-710 sorgen für eine gute Abdichtung von mechanisch fixierten Fenstern oder Dachluken. Butyl-Dichtstoff wird im Gegensatz zu Fugen als Pressabdichtung zwischen die Bauteile appliziert und lässt sich wieder entfernen.

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Mehr Informationen: Carvan-Projekt