Wie alles begann
1910 gründete Kaspar Winkler seine erste Firma. Seine ersten Erfindungen waren Produkte für den Schutz und die Reinigung von Granit (Conservado, Purigo) sowie ein Abdichtungsmörtel, genannt Sika. 1911 liess er seine zweite Firma als Kaspar Winkler & Co. ins Handelsregister eintragen.
Aller Anfang ist schwer
Sein erstes Produkt erfand Kaspar Winkler 1910. Der Durchbruch liess jedoch ein paar Jahre auf sich warten. Sika-1, ein Zusatzmittel zur Erhöhung der Dichtigkeit, brachte dann bei der Abdichtung des Gotthard Tunnels den erwünschten Erfolg.
Hochkonjuktur
Nach dem zweiten Weltkrieg boomte die Wirtschaft weltweit. Sika gründete Gesellschaften rund um den Globus, wie z.B. in Schweden und Kuba.
Die Industrie - Ein neuer Markt
Sika’s Produktpalette erweiterte sich ständig. Eine aussergewöhnliche Erfindung war Sikaflex, das den Einstieg in den Industriemarkt ermöglichte.
Schnelles Wachstum
Beinahe jedes Jahr wurde eine neue Sika Gesellschaft gegründet. Durch die weltweite Präsenz konnte in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erzielt werden.
Meilensteine 1910 - 1935
Der Durchbruch am Gotthard
1910 gründete Kaspar Winkler seine Firma. Seine ersten Erfindungen waren Produkte zum Schutz und zur Reinigung von Granit (Conservado, Purigo) sowie ein Abdichtungsmörtel, genannt Sika. 1911 wurde die Kaspar Winkler & Co. ins Handelsregister eingetragen. Zusammen mit einem Chemiker als Teilhaber versuchte Winkler seine Produkte zu vermarkten.
Die ersten Jahre waren sehr schwierig. Winkler schrieb rote Zahlen, vor allem während des ersten Weltkrieges. Die Geschäfte liefen bis 1917 nicht gut. Der Durchbruch gelang 1918 als die Schweizerischen Bundesbahnen erfolgreiche Versuche mit Sika-1 bei der Abdichtung der Tunnels an der Gotthardstrecke absolvierten. Genau zur richtigen Zeit: Mit der Umstellung des Bahnbetriebes von Kohle auf Elektrizität wurde das Thema sehr wichtig.
Danach versuchte die Kaspar Winkler & Co. ihr Glück im Ausland. Die gelegentlichen Exporte auszuweiten war jedoch ein schwieriges Unterfangen. Ein erster Versuch, Lizenzen weltweit zu verkaufen, scheiterte. Beim zweiten Versuch gelang es 1921 eine kleine Tochtergesellschaft mit eigener Produktion in Süddeutschland zu gründen. Ein Mangel an Führungskräften und ungenügende Verbindungen erschwerten eine weitere Expansion. Dem wurde durch die Einstellung eines Direktors für Auslandgeschäfte abgeholfen.
Dieser gründete von 1926 bis 1928 Gesellschaften in England, Italien und Frankreich. Geschickt ausgehandelte Verträge machten es unmöglich ihn zu entlassen. 1928 trat Fritz Schenker, der Schwiegersohn von Kaspar Winkler, in die Geschäftleitung der Firma ein. Er machte seinem Schwiegervater sehr schnell klar, dass die Verträge mit seinem Direktor für die Firma sehr unvorteilhaft waren.
So prozessierten die Parteien 3 Jahre lang. 1932 wurde folgendes beschlossen: Der Direktor für Auslandgeschäfte behielt die Deutsche und Italienische Tochtergesellschaft und die Markenrechte in zahlreichen anderen europäischen Ländern. Dadurch wurde der europäische Markt geteilt. Schenker verfolgte weiterhin zielstrebig die weltweite Expansion. Und so war die Sika 1935 bereits in Europa, Südamerika und Asien vertreten.
Meilensteine 1935 - 1970
Krieg und ökonomischer Boom
Während des zweiten Weltkrieges steigerten die Sika Gesellschaften ihre Produktionen. So entstanden die Zusatzmittel für den Bunkerbau in der Schweiz und in den von den Deutschen besetzten Gebieten. Aber auch für die Betonschiffe, welche die Alliierten für den Transport von Kriegsmaterial für eine allfällige Landung in der Normandie benutzen wollten.
Während des Booms in den 50er und 60er Jahren wurden neue Gesellschaften von Schweden bis Kuba gegründet. Ein zweiter Generationenwechsel kündigte sich in der Schweiz an. Romuald Burkard trat in die Firma ein. In der Zeit zwischen seinem Eintritt und dem Tod seines Schwiegervaters Fritz Schenker 1971, übernahm Burkard allmählich die Führung der Firma, welche 1968 mit der Sika Finanz AG eine einheitliche Firmenstruktur bildete.
Wie auch immer, während der Konjunkturüberhitzung in den späten 60er Jahren, schlitterte die Sika in eine ernste Krise: Der neue Produktionsstandort in Düdingen verzeichnete ernste Startschwierigkeiten und rutschte in die roten Zahlen; die Abläufe einiger Gesellschaften waren nicht kostendeckend; in Deutschland und Skandinavien zeichneten sich Garantiefälle ab. Die Situation war sehr bedrohlich: Sika konnte den Konkurs gerade noch abwenden.
Meilensteine 1970 - 1990
Krisenmanagement und neue Geschäfte
Durch die Rationalisierung der Führungsstruktur und das Zusammenführen aller Gesellschaften unter die gemeinsame Führung der Sika Finanz AG, wurde verhindert, dass Anteile der Firma von grossen Chemie- oder Baukonzernen übernommen werden konnten.
Die Hauptanteile der Firma sind bis heute im Besitz der Familie Burkard-Schenker.
Die 70er Jahre waren nicht die erfolgreichsten. Durch enorme Anstrengungen gelang es Sika sowohl die internen Probleme zu lösen wie auch die Schwierigkeiten, hervorgerufen durch die schwere Rezession von 1973 bis 1976, zu überwinden. Die Krisenjahre stärkten den sogenannten „Sika Spirit“. Dieses in der Krise hervorgerufene Schlagwort ist heute wieder in aller Munde. Es steht für die Einstellung der Mitarbeitenden und beruht auf Solidarität und Optimismus der Firma gegenüber. In der Mitte der Krise waren die Mitarbeitenden in der Schweiz sogar bereit Lohnkürzungen hinzunehmen. Diese wurden nach der Erholung in der zweiten Dekade schnellstmöglich wieder aufgehoben.
Ein Produkt das bereits 1968 entwickelt wurde und bis anhin nur geringen Verkaufserfolg aufweisen konnte, wurde zum Bestseller. Sikaflex, ein elastischer 1-Komponenten Polyurethanklebstoff.
Durch den vielseitigen Klebstoff Sikaflex eröffnete sich Sika in den 80er Jahren ein neuer Geschäftsbereich: Die Autoindustrie. Dadurch öffnete sich Sika und ging weg von ihrer traditionellen Ausrichtung auf die Bauchemie.
Die Ausweitung des Sortimentes verhalf zu Stabilität während Krisenzeiten und verschaffte gleichzeitig weltweite Präsenz. Durch die Übernahme der Lechler Chemie in Stuttgart 1982, stieg die Zahl der Mitarbeitenden auf einen Schlag von 3000 auf 4000.
In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts boomte die Wirtschaft in fast allen Industrienationen. Sika profitierte auch davon und überschritt die Umsatzschwelle von einer Milliarde Franken im Jahre 1989.
Meilensteine 1990 - 2010
Globale Präsenz
In keinem anderen Jahrzehnt gründete Sika mehr Gesellschaften im Ausland als in der Zeit zwischen 1990 und 1995. 16 neue Tochtergesellschaften kamen hinzu. Vor allem in Asien, Osteuropa und Lateinamerika konnte Sika ihre Präsenz weiter stärken. Trotzdem waren die 90er ein schweres Jahrzehnt. Schwache Wirtschafts- und Ertragslage infolge zunehmender Konkurrenz und steigender Rohstoffpreise mussten bewältigt werden. Sika löste das Problem durch Rückzug aus unrentablen Nicht-Kerngeschäften wie das Bauen von Robotern zur; Sanierung von Abwasserleitungen oder die Herstellung von Strassenbauprodukten. Sika verkaufte beinahe ihr Foliengeschäft an Sarna.
Die gleiche Sarna wurde 10 Jahre später ein Mitglied der Sika Gruppe. Diese auf Folien spezialisierte Firma wurde 2005 von Sika übernommen. Sika erlebte eine ihrer stürmischsten Zeiten in ihrer Geschichte. Der Umsatz stieg von 2 auf beinahe 4.6 Milliarden Franken, erwirtschaftet von den 36 Gesellschaften in den Jahren 2000 bis 2008. In der gleichen Periode stieg die Mitarbeiterzahl von 8000 auf 13000.
Ab 2000 wurden die Kernkompetenzen zusammengefasst unter: Dichten, Kleben, Dämpfen, Verstärken und Schützen. Sika strebte die Marktführerschaft an vom Fundament bis zum Dach. Das 2000 auf den Markt gebrachte Betonzusatzmittel Sika ViscoCrete erwies sich als Verkaufsschlager. Auch in anderen Geschäftsbereichen boomte das Geschäft und erreichte 2006 den Höhepunkt; der Umsatz stieg um mehr als einen Drittel. 2002 sah sich die Holding (Sika AG) deshalb gezwungen massiv in Personal und Produktion zu investieren und die Führungsorganisation zu restrukturieren.
Seit 2006 wurden alle Marketing und Verkaufsaktivitäten in neue zentralisierte Geschäftsbereiche aufgeteilt. Dies geschah in Betrachtung der vier Hauptzielgruppen “Distribution”, “Contractors”, “Concrete” und “Industry”.
Gegen Ende dieser Dekade wurde auch Sika in den Strudel der weltweiten Wirtschaftskrise hineingezogen. Trotz Rezession konnte Sika ihren Marktanteil jedoch praktisch überall erhöhen. Auf der Schwelle zum 100-jährigen Jubiläum steht Sika gut gerüstet da für die Zukunft.
100 Jahre Sika
2010 feiert die Sika ihr 100 jähriges Bestehen. Der Konzern schaut zurück auf einhundert erfolgreiche Jahre, die dadurch ermöglicht wurden, dass die Firma sich immer beständig und verantwortungsbewusst gegenüber den Kunden verhalten hat sowie das Sika Geschäft stets durch Innovationen vorangetrieben hat. Heute sind wir in über 70 Ländern weltweit mit mehr als 12000 Mitarbeitenden vertreten.
Die Entwicklung nachhaltiger Produkte spielt bei Sika eine ausschlaggebende Rolle, da wir der heutigen und zukünftigen Umweltpolitik gerecht werden müssen. Herausforderungen wie die Wassernutzung, Energieeinsparung oder der Klimaschutz werden uns in nächster Zukunft fordern. Unternehmerischer Erfolg hängt von intelligenten Lösungen ab die mit diesen Entwicklungen mithalten können.