2019
Locarno

Projektbeschrieb

Der Start- und Landeplatz der Rega-Basis Locarno war mit einem zementösen Überzug auf einer Betonplatte versehen. Dieser hat durch die jahrelange, sehr hohe Belastung stark gelitten. Die Sika Schweiz AG wurde durch die ausführende Firma Liner SA aufgefordert eine Systemlösung zu erarbeiten, welche durch das BAZL (Bun-desamt für zivile Luftfahrt) genehmigt werden musste.

Anforderungen / Herausforderungen

Helikopter-Start- und Landeplätze bedürfen höchsten, technischen Anforderungen. Die Oberfläche muss den Auswirkungen des Rotorabwindes standhalten und frei von Unregelmässigkeiten und Hindernissen sein. Die Tragfähigkeit für Startabbrüche, die Rutschsicherheit, eine optimale Entwässerung und eine hohe Beständigkeit gegen dynamische und statische Belastungen müssen garantiert werden können. Systeme sind dem BAZL vorzulegen und werden erst nach deren Genehmigung zur Ausführung freigegeben. Die sehr hohen Luft- und Untergrundtemperaturen am Standort Locarno stellten die grösste Herausforderung dar, da der Juli als Ausführungsmonat festgelegt wurde. Sämtliche Arbeiten konnten erst ab 21 Uhr und bis in die frühen Morgenstunden ausgeführt werden. Das hohe Gewitterrisiko in der Magadinoebene, erforderte eine minutiöse Planung aller Beteiligten. Das flexible Team aus Bauherrschaft, Verarbeiter, Angestellten und dem Systemlieferanten sowie die hohe Einsatzbereitschaft Aller, haben dem Vorhaben zum Erfolg verholfen.

Sika Lösung

Nachdem der bestehende Zementüberzug bis auf die Betonplatte mechanisch entfernt und die Betonoberfäche durch Fräsen aufgeraut wurde, konnten Gefällskorrekturen mit SikaScreed® HardTop ausgeführt werden. Darauf folgte dann die Beschichtung des Start- und Landeplatzes. Um die erforderliche Schichtdicke zu erzielen und die unebene Oberfläche auszugleichen, wurden zwei Schichten der temporären Feuchtigkeitssperre Sikafloor®-82 EpoCem® aufgetragen. Mit einer Endschichtdicke von ca. 12 mm hat diese unter anderem folgende Vorteile: das Verhindern von osmotischen Blasen, ausgezeichnete Verlaufseigenschaften, Frosttausalzbeständigkeit, sehr hohe Früh- und Endfestigkeiten. Schon 24 Stunden nach der Verarbeitung von Sikafloor®-82 EpoCem® wurde die Oberfläche der temporären Feuchtigkeitssperre mit dem reinen Epoxidharz Sikafloor®-160 grundiert. Damit in der gleichen Nacht SikaCor® Elastomastic TF, ein mechanisch widerstandsfähiger Flüssigkunststoff auf Epoxidharz Polyurethan-Hybridbasis, appliziert werden konnte, wurde der Grundierung der Beschleuniger Sikafloor®-54 Booster beigefügt. Die ca. 2 mm dicke Basissowie die darüber liegende Verschleissschicht des SikaCor® Elastomastic TF wurden vollflächig und im Überschuss mit Alox, einem speziellen und hoch mechanisch belastbaren Einstreustoff, abgestreut.

Das BAZL schreibt die Bodenmarkierung vor. Start- und Landestellen müssen sich von der Umgebung stark abheben. Damit die nötige Signalisation in den Farben rot, weiss, gelb und blau für die Piloten sehr gut sichtbar sind, wurde die Grundbeschichtung in einem neutralen RAL-Grauton mit der zweikomponentigen, UV-beständigen Polyurethanversiegelung Sikafloor®-3570 ausgeführt.