2025
Zermatt
Neubau Sesselbahn Gifthittli im Matterhorn Ski Paradise
Sika lieferte für den Neubau der Sesselbahn Gifthittli im Matterhorn Ski Paradise spezialisierte Betonzusatzmittel, um die geforderte Betonqualität unter extremen alpinen Bedingungen sicherzustellen. Die eingesetzten Produkte ermöglichten eine präzise Steuerung von Konsistenz, Erhärtung und Verzögerung, wodurch Transport, Verarbeitung und Dauerhaftigkeit des Betons auch bei wechselnden Temperaturen und langen Einbauzeiten gewährleistet wurden.
PROJEKTBESCHRIEB
Nach 22 Betriebsjahren wurde die 6er-Sesselbahn Gifthittli im Gebiet Gornergrat des “Matterhorn Ski Paradise” durch eine hochmoderne 8er-Anlage ersetzt. Sie verbindet den Riffelberg auf 2’582 m mit der Bergstation Gifthittli auf 2’923 m und überwindet rund 340 Höhenmeter. Als zentrale Zubringerbahn am Gornergrat bringt sie ab der Wintersaison 2025/26 bis zu 3’400 Personen pro Stunde mit einer maximalen Fahrgeschwindigkeit von 6 m pro Sekunde ans Ziel. Die neue Anlage kombiniert Komfort und Sicherheit: gerader Zustieg, Wetterschutzhauben, Premium-Sessel und modernste Überwachungssysteme.
Sika unterstützte die ausführende Ulrich Imboden AG und den Betonhersteller Schaller Beton AG mit hochwertigen Betonzusatzmitteln für die Gebirgs-Betonanlage. Insgesamt wurden rund 1’500 m3 Beton über die Gebirgs-Betonanlage ins Hochgebirge transportiert und verarbeitet – eine logistische Meisterleistung unter extremen Bedingungen.
ANFORDERUNGEN / HERAUSFORDERUNGEN
Die Bauarbeiten starteten Mitte April 2025 direkt nach Ostern unter schwierigen Wetterbedingungen: Starker Schneefall machte zunächst umfangreiche Räumungsarbeiten erforderlich, bevor die eigentlichen Abbrucharbeiten beginnen konnten. Das dicht getaktete Bauprogramm im Hochgebirge stellte höchste Anforderungen an Planung, Arbeitssicherheit und Logistik. Umso wichtiger war die reibungslose Koordination aller Beteiligten und eine verlässliche Materialversorgung. Trotz der Herausforderungen konnten alle Zwischentermine eingehalten werden: Bis Mitte Juli waren die Betonarbeiten an der Bergstation abgeschlossen, im August folgte die Talstation, Ende August die Stützen. Parallel begann die Montage der Bahntechnik, danach der Holzbau.
Das Bauvolumen verdeutlicht die Dimension des Projekts: enorme Mengen an Betonabbruch und Aushub, tonnenweise Bewehrungsstahl und komplexe Schalungsarbeiten. Dank ihrer Erfahrung mit alpinen Bauvorhaben war Sika ein gefragter Partner. Das Unternehmen bringt eine umfassende Expertise aus Projekten wie den Jungfraubahnen, der Stanserhornbahn und den Zermatt Bergbahnen, Pilatus und Sörenberg ein. Mit dem Neubau der Sesselbahn Gifthittli setzt Sika diese Tradition fort – mit nachhaltigen Lösungen für höchste Betonqualität.
SIKA LÖSUNGEN
Für die Betonarbeiten im hochalpinen Gelände waren höchste Anforderungen an Qualität, Verarbeitbarkeit und Terminsicherheit entscheidend. Sika lieferte massgeschneiderte Lösungen, die den komplexen Bedingungen gerecht wurden.
Sika® ViscoCrete®-3088 S kam als leistungsstarkes Verzögerer-/Fliessmittel zum Einsatz. Es ermöglicht eine sehr hohe Wasserreduktion und sorgt für ausgezeichnete Konsistenzhaltung sowie optimales Fliessvermögen – selbst bei feinanteil-armen Zuschlägen. Die stabilisierende Wirkung verhindert Bluten und Entmischen, was unter den extremen Transport- und Einbaubedingungen im Hochgebirge essenziell war. Zusätzlich gewährleistet das Produkt eine hohe Dichtigkeit und Festigkeit des Betons sowie ein verbessertes Kriech- und Schwindverhalten. Damit trägt es zur Langlebigkeit und Sicherheit der Baukonstruktion bei.
Sika® Frostschutz flüssig wurde verwendet, um die Verarbeitung des Betons bei niedrigen Temperaturen zu sichern. Das Zusatzmittel beschleunigt den Erhärtungsprozess so stark, dass der Beton innerhalb kurzer Zeit eine Druckfestigkeit von über 10 N/mm² erreicht und danach ohne Schaden durchfrieren kann. Dies war entscheidend, um die engen Zeitfenster im hochalpinen Bauprogramm einzuhalten. Das Produkt ist chloridfrei und somit unbedenklich für Stahl- und Spannbetonkonstruktionen.
Sika® Retarder-603 kam zum Einsatz, um die Verarbeitungszeit des Betons zu verlängern. Mit einer Verzögerung von bis zu 40 Stunden ermöglicht es eine flexible und sichere Verarbeitung bei wechselnden Wetterbedingungen. Gerade bei grossen Betonierabschnitten und komplexer Logistik im Gebirge war diese Eigenschaft ein wesentlicher Vorteil.
Durch die Kombination dieser Produkte konnte eine gleichbleibend hohe Betonqualität sichergestellt werden – trotz extremer Temperaturschwankungen, langer Transportwege und anspruchsvoller Einbauverhältnisse. Sika trug damit massgeblich zur Terminsicherheit, zur Dauerhaftigkeit der Bauwerke und zur Einhaltung der ökologischen Vorgaben bei.
SPEZIELLES ZU DIESEM OBJEKT
Das Projekt steht für Technologie und Nachhaltigkeit. Rund die Hälfte der bestehenden Fundamente wurde wiederverwendet, die alte Bahn kommt in einem anderen Skigebiet erneut zum Einsatz. Minimierte Eingriffe in die Landschaft unterstreichen die ökologische Bauweise.
Am Projekt Beteiligte:
Bauherr:
Zermatt Bergbahnen AG, Zermatt
Architekt:
Arnold Zurniwen Architekten AG, Zermatt
Ingenieur:
LABAG Lauber Bauingenieure, Zermatt
Baumeister:
Ulrich Imboden AG, Visp
Betonhersteller:
Schaller Beton AG, Zermatt
Weitere Fachplaner:
Leitner AG, Sterzing (IT)