2017
Veytaux
2016 wurden im Pumpspeicherkraftwerk Veytaux zwei neue Maschinengruppen von je 120 MW in einer neuen Kaverne in Betrieb genommen. Diese steigerten die Leistung des Kraftwerks auf 480 MW. Mit erhöhter Flexibilität wird zu Spitzenzeiten das Wasser des Stausees Hongrin durch die Turbinen des 880 Meter tiefer gelegenen Kraftwerks Veytaux geführt, während bei Schwachlastzeiten der Energieüberschuss verwendet wird, um das Wasser aus dem Genfersee in den Stausee Hongrin hochzupumpen.
Projektbeschrieb
Hohe Flexibilität war auch für die Planung des neuen Bodens in der 1'400 m2 grossen Kaverne erforderlich. Von der Bauherrschaft Forces Motrices Hongrin-Léman SA, welche zu 39% an der Alpiq beteiligt ist, wurde ein hochfester Verbundestrich mit grossformatigen Platten gewünscht. Erschwerend dazu kam einerseits, dass die Maschinen für jeweils nur kurze Zeit ausgeschaltet werden durften, so dass leichte Vibrationen auf den frischen Estrich oder auch auf den applizierten Klebemörtel einwirkten. Andererseits bestand die Auflage, dass der neue Boden nur 10 Tage nach Einbau von Verbundestrich und Fliesenbelag wieder belastet werden kann.
Anforderungen / Herausforderungen
- Grosse Tageseinbauetappe von rund 70 Kubikmetern
- Schichtstärkenvariation von 30 – 80 mm
- 7 Tage nach dem Guss des Estrichs Verlegung der Fliesen
- Verbundestrich mit grossformatigen Platten (40 × 120 cm)
- Lange Transportwege (50 km) und kalte Temperaturen (ausserhalb 7° C) für den SikaScreed® CTF
Sika Lösung - Verbundestrich
Aufgrund der hohen geforderten Festigkeiten (C30-F6) und grossen Einbauleistung entschied man sich für Sika Screed® CTF. Konventioneller Zementestrich oder Anhydritfliessestrich kam nie in Frage, da die Dauer des Einbaus, die Festigkeit, wie auch die Feuchteunempfindlichkeit des Systemaufbaus entscheidend waren. 12 Fahrmischer transportierten den qualitativ hochwertigen Zementfliessestrich auf die Bau-stelle. Damit der SikaScreed® CTF auf dem langen Weg vom Betonwerk Sables et Graviers Tuffière SA in Ecuvillens nicht vorzeitig reagierte, wurde eine Frischmörteltemperatur von 15°C gewählt. So konnte der Boden des Kavernenkraftwerks, in verschiedene Felder aufgeteilt, in nur einem Tag vergossen werden. Für einen optimalen Verbund mit dem bestehenden Beton wurde die Epoxidharzbrücke SikaScreed®-20 EBB eingesetzt. Mittels Airlesstechnik aufgesprüht, konnte diese sehr zügig und gleichmässig kurz vor dem in kontrollierter Qualität nass-in-nass aufgetragenen Zementfliessestrich appliziert werden. Der sehr gut fliessende SikaScreed® CTF nivelliert sich von selbst und bindet durch die schwindreduzierte Spezialrezeptur riss- und verformungsfrei ab. Der Fliessestrich neuster Generation auf Zementbasis bietet die geforderte Oberflächenqualität und so konnte auf eine Nachbehandlung verzichtet werden. Eine kleine Fläche mit grossem Schichtstärkenunterschied (30 – 80 mm) wurde vorgängig mit SikaScreed® HardTop-60 ausgeführt. Diese anspruchsvolle und extrem gedrängte Tagesetappe beinhaltete Epoxidhaftbrücke und Zementfliessestrich im nass-in-nass-Verfahren und konnte nach perfekter, minutiöser Planung mit 12 zertifizierten Fachspezialisten erfolgreich durchgeführt werden.
Sika Lösung - Grossformatige Platten
Um nach sieben Tagen verformungsempfindliche, grossformatige Platten zu verlegen, ist auf die Feuchtigkeit des Untergrundes ein grosses Augenmerk zu legen. Die Lösung konnte mit einer Feuchtigkeitssperre und Verbundverfestigung in Einem erzielt werden. Sikafloor®-161 abgesandet mit Sikadur®-501 wurde dazu nach sechs Tagen appliziert. Dadurch wird der ergonomisch eingebrachte Zementfliessestrich in einem sehr frühen Stadium geschützt und kann über die ganze Schichtstärke gleichmässig durchhydratisieren. Am anderen Tag konnte mit dem qualitativ hochwertigen Fliesenkleber SikaCeram®-254 Fibre Rapid vergütet und mit SikaCeram® Advanced S-2 die grossformatigen Fliesen verklebt werden. Durch die Vergü-tung erhielt der schnell abbindende Klebemörtel zusätzliche Flexibilisierung und wurde weiter verdichtet. Dadurch können Vibrationen sowie hohe punktuelle Lasten durch Lastwagen aufgenommen und verteilt werden. Der Keramikbelag wurde mit dem hochwertigen Epoxy-Fugenmaterial SikaCeram® StarGrout ausgeführt. Der neue Industriebelag wurde 21 Tage nach Beginn der Einbauarbeiten für erhöhte Belastungen freigegeben.
Am Bau beteiligte Partner mit Qualität
Bauherr:
Forces Motrices Hongrin-Léman SA, Waadt
Verarbeiter:
SikaBau AG mit 12 lizenzierten Arbeitern
Plattenleger:
Procéram Sàrl, Sion
Technische Beratung:
Sika Schweiz AG, Plattenlegerwerkstoffe
Eingesetzte Sika-Produkte
- SikaScreed® CTF
- SikaScreed® CTF Compound
- SikaScreed® CTF-1
- SikaScreed®-20 EBB
- SikaScreed® HardTop-60
- Sika® LevelTape-8
- Sikafloor®-161
- Sikadur®-501
- SikaCeram®-254 Fibre Rapid
- SikaCeram® Advanced S-2
- SikaCeram® StarGrout