2019
Zürich

Kathodischer Korrosionsschutz und dichte Beschichtung für weitere 35 Jahre Nutzung

Das achtgeschossige Parkhaus Sihlcity in Zürich wurde von 2004 bis 2005 erstellt und 2007 in Betrieb genommen. Es weist aufgrund von hoher Fahrzeugfrequenz und kleiner Betonüberdeckung an verschiedenen Stellen Bewehrungskorrosion auf sowie Risse im Monobeton. Die in den Boden versenkten Entwässerungsrinnen und die dazugehörigen Anschlüsse sind undicht. 2016 wurde die Gruner Wepf AG von der Wincasa AG beauftragt eine detaillierte materialtechnologische Zustandsanalyse sowie ein darauf basierendes Massnahmenkonzept zu erstellen.

Verlängerung der Nutzungsdauer

Aufgrund dieser Daten entschied sich der Bauherr für eine Instandsetzung mittels kathodischem Korrosionsschutz (KKS). Mit diesen Massnahmen und einer darüberliegenden dichten Beschichtung kann eine weitere Nutzungsdauer der instandgesetzten Bereiche von über 35 Jahren gewährleistet werden. Nebst den klassischen Betoninstandsetzungs- und Betonschutzmassnahmen entschied sich die Bauherrschaft dazu, mittels eines Farb- und Oberflächenkonzeptes an Böden und Wänden, eine einladende und freundliche Atmosphäre zu schaffen.

Sanierung während des Shopping-Betriebes

Da die Sanierung während des laufenden Shopping-Betriebes durchgeführt werden muss, hat man sich für eine etappierte Ausführung entschieden. Von 2018 bis 2021 werden zwischen März und Oktober zwei Etagen pro Jahr saniert, die auch die Erneuerung der Spindelrampe beinhaltet. Um jederzeit die Zu- und Ausfahrt zu gewährleisten wird der Verkehr jeweils über eine Rampe im Gegenverkehr durch einen Verkehrsdienst geregelt.

Ein System das hält was es verspricht

Auf den Parkdecks wird die gesamte Fläche des Monobetons bis auf die oberste Armierungsschicht abgetragen. An Stellen mit fortgeschrittener Korrosion wird die Armierung partiell freigelegt. Anschliessend werden auf der gesamten Fläche die Bandanoden für den kathodischen Korrosionsschutz verlegt. Zur Reprofilierung und einem grossflächigen Horizontalausgleich kommt der speziell konzipierte, nach EN 1504-3 Klasse R4 geprüfte, KKS-taugliche Mörtel Sika MonoTop®-452 N mit der Systemhaftbrücke Sika MonoTop®-910 N zum Einsatz. Für die Parkdeckbeschichtung wurde das elastifizierte, dauerhaft sehr widerstandsfähige System Sikafloor® MultiDur EB-39 ausgewählt. Als Grundierung wurde Sikafloor®-161 appliziert. Darauf folgte die Basisschicht Sikafloor®-390 N, welche im Bereich der Park- und Standflächen mittels Quarzsand-Abstreuung und der finalen, unterschiedlich eingefärbten Kopfversiegelung Sikafloor®-390 N versehen wurde.

Die Spindelrampen sind das Herzstück des 24 Stunden geöffneten Parkhauses. Aufgrund der Frequenz von über 1'000 Fahrzeugen am Tag, mussten sie innerhalb von zwei Tagen komplett saniert werden. Diese Herausforderung kann nur mit bester Planung, den richtigen Verarbeitern und einem schnellen System gemeistert werden. Die beiden Rampentürme wurden mit dem hochreaktiven, dynamischen und rissüberbrückenden Sikafloor® OneShot PB-55 System beschichtet. Der Fahrbahnbelag besteht aus der hochreaktiven Polyurea Flüssigkunststoffabdichtung Sikalastic®-8800, welche zweischichtig, maschinell aufgespritzt wurde. In die zweite Schicht konnte der Harteinstreustoff Alox direkt eingeblasen werden. Für die Kopfversiegelung kam das schnell aushärtende und eingefärbte Sikalastic®-8450 zur Anwendung. Diverse Detail- und Sonderlösungen wurden mit dem Sikadur-Combiflex® SG System, Sika® CarboDur® S1012 in Kombination mit Sikadur®-30 und dem expandierenden Vergussmörtel SikaGrout® realisiert.