Blumer Areal, Freienstein

Die 1836 gegründete Spinnerei liess 1850 – 54 eine “Geschäftsbrücke” aus Holz erstellen, welche Freienstein mit Rorbas verbindet. Die beiden Widerlager und der sechseckige Flusspfeiler aus Muschelsandstein-Quadern stammen aus dieser Zeit. Die Holzbrücke musste 1896 ersetzt werden. 1939 wurde schliesslich die heutige, genietete Stahlfachwerkbrücke mit einer Fahrbahnplatte aus Beton erstellt.

Die denkmalgeschützte Brücke ist inzwischen in die Jahre gekommen und muss komplett saniert werden.

Zur sicheren und umweltgerechten Sanierung der rund 20 Meter langen Brücke musste zuerst ein freistehendes Gerüst erstellt werden, das jeweils nur an den beiden Tössufern aufliegt und einen dichten Boden aufweist, damit keine Schadstoffe in die Töss gelangen können. Nach dem Abbruch der betonierten Fahrbahnplatte musste über die gesamte Brücke eine dichte Einhausung mit Schleusen, Unterdruck- und Luftwechselanlage erstellt werden. Erst dann konnte mit dem Entfernen des alten, mit PCB- und Schwermetall belasteten, Korrosionsschutzanstriches begonnen werden.

Zuerst mussten die durchgerosteten Stahlbauteile und defekte Nieten ersetzt werden. Danach konnte mit den Arbeiten für den neuen Oberflächenschutz begonnen werden.

Die Stahloberflächen wurden mit Druckluftstrahlverfahren auf einen Reinheitsgrad von Sa 21/2 gereinigt und anschliessend konnte das bewährte SikaCor®EG System appliziert werden. Der vierschichtige Beschichtungsaufbau erfolgte gemäss der Zulassung TL/TP-KOR-Stahlbauten, Blatt 87. Als Grundbeschichtung wurde eine 2-komponentige, zinkphosphathaltige Grundierung verwendet.

Die zwei eisenglimmerhaltigen, als Barriere wirkenden Zwischenbeschichtungen wurden im Farbtonwechsel appliziert. Zuletzt wurde die UV-beständige polyurethan-/acrylbasierte SikaCor® EG-4 Deckbeschichtung aufgetragen. Die Sollschichtdicken der einzelnen Schichten betragen jeweils 80 µm. Dies entspricht der Korrosivitätskategorie (nach EN 12944) C5, hoch.