2019
Basel

Perronhalle Bahnhof Basel

Die unter Denkmalschutz stehende Perronhalle des Bahnhofs Basel SBB wurde von 1901 bis 1905 durch die Albert Buss & Cie. aus Basel erbaut. Die Perronhalle überdeckt die Gleise 1 – 10, wobei die Nordseite der Halle an das Dienstgebäude Ost und an das Aufnahmegebäude angrenzt. Im Westen bildet die neue Bahnhofspassarelle den Abschluss, im Osten das Postgebäude. Die Südseite ist offen.

Projektbeschrieb

Nebst zahlreicher Instandsetzungsarbeiten wurden an der Perronhalle über Jahrzehnte auch diverse konstruktive Anpassungen vorgenommen. Damit die Lebensdauer der Dachkonstruktion um weitere 60 Jahre verlängert werden kann, wird seit 2019 der gesamte Dachaufbau sowie der Korrosionsschutz erneuert und eine hellere Beleuchtung installiert. Als erster Sanierungsvorschlag war lediglich eine Softsanierung oder besser gesagt ein Überholungsanstrich mit einer Öl-Lasur an der bestehenden Altbeschichtung an der gesamten Stahlkonstruktion der Perronhalle vorgesehn. Der Grund waren Altlasten wie Bleimennige, die unter der bestehnden Beschichtung zum Vorschein kamen und nicht bewegt werden sollten.

Altlasten erfordern neuen Aufbau

Als die Marty Korrosionsschutz AG mit den Sanierungsarbeiten starten wollte, kamen gewisse Zweifel auf, ob diese Sanierung auch die langjährigen Korrosionsschutzanforderungen der SBB erfüllen würden. Es stellte sich heraus, dass die Altbeschichtung eine ungenügende Haftung aufwies. Die Bauherrschaft entschied sich in Folge für eine Totalsanierung. Da das SikaCor® EG-System bereits an mehreren SBB Objekten mit Erfolg eingesetzt wurde, entschied man sich für diese Variante.

Die gesamte Stahlkonstruktion wurde komplett eingehaust um die Schadstoffe, welche beim Druckluftstrahlen der Stahlkonstruktion freigesetzt werden, komplett aufzufangen. Nach der sauberen und sehr wichtigen Untergrundvorbereitung wurde der 3-schichtige Korrosionsschutz aufgebracht. Zuerst wurde die auf Epoxidharzbasis basierende Grundierung SikaCor® EG Phosphat appliziert, die auch als effektiver Korrosionschutz dient. Die eisenglimmerhaltige Zwischenbeschichtung auf Epoxidharzbasis SikaCor® EG-1 wurde im Farbtonwechsel appliziert und dient als Barriere. Als farbige Deckbeschichtung kam SikaCor® EG-4 auf Polyurethanbasis zum Einsatz. Alle Schichten wurden gerollt und nicht gespritzt.

Keine Kompromisse

Die grosse Herausforderung stellte der tägliche Personenverkehr dar, der nicht beeinträchtigt werden durfte. Zwischenböden, so gross wie ein Fussballfeld, wurden aufgestellt um den Personenschutz und einen reibungslosen Ablauf der Sanierung zu gewährleisten. Der Bahnhofsbetrieb sollte auch während der Bauarbeiten normal weiter laufen. Ausnahmen waren temporäre Perronsperrungen, bei denen der Zugang zu den Zügen immer gewährleistet werden musste. Waren kurzzeitig Gleissperrungen notwendig, wurden die Arbeiten auf die frequenzarmen Nachtstunden verschoben. Keine Kompromisse gab es bei den Zeitfenstern der verschiedenen Etappen. Diese erforderten ein System, welches einfach und gut verarbeitbar ist und schnell trocknete. Erfahrungswerte, welche die Sika Schweiz über viele Jahre an verschiedensten Objekten sammeln konnte, führten schlussendlich zu einer weiteren und erfolgreichen Zusammenarbeit.