2021
Eschlikon
Projektbeschrieb

Jeder Automobilist kennt sie, die ungeliebten Blitzer! Wird man Opfer eines solchen, ist der Ärger (natürlich über sich selbst) gross und der Geldbeutel wird in Relation zur Geschwindigkeitsüberschreitung mehr oder weniger strapaziert. Der Verfasser dieses Berichts kann aus genügend eigener Erfahrung sprechen. Während über die Standplätze im Einzelnen diskutiert werden kann, so dient der Haupteinsatzzweck dieser stationären und semistationären “Blitzer” der Verbesserung der Verkehrssicherheit. Rund 50'000 Verkehrsunfälle ereignen sich jährlich auf unseren Strassen. Nicht angepasste Geschwindigkeit ist dabei nach wie vor eine Hauptursache für diese vielen Unfälle. Durch den gezielten Einsatz von Geschwindigkeitsmessanlagen soll diese Situation entschärft und gleichzeitig für mehr Sicherheit im Strassenverkehr gesorgt werden.

Dutzende Gehäuse dieser Blitzer-Anlagen werden jährlich durch die Burag Kabinenbau AG in Eschlikon TG in einem kombinierten Klebe-Schweissverfahren gefertigt.

Anforderungen / Herausforderungen

Die Anforderungen an die Gehäuse solcher “Blitzer” sind vielfältig und komplex. Einerseits muss das Aluminiumgehäuse starr und fest sein, andererseits ist es sehr hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt und darf sich nicht verziehen. Die teure und sensible Elektronik im Innern des Geräts muss vor Wind und Wetter geschützt werden. Dazu werden die Bauteile in der Schutzklasse IP 65 gefertigt, was bedeutet Geräte mit dieser Schutzklasse sind staub- und strahlwasserdicht.

Da eine dichte Verschweissung sehr aufwändig umzusetzen ist und das Richten des Schweissverzugs einen unerwünschten Zusatzaufwand darstellt, setzt man bei der Burag Kabinenbau AG auf eine hybride Fügemethode aus Klebstoff kombiniert mit Punktschweissungen zur Fixierung.

Weitere Herausforderungen stellen auch Vandalismus und Korrosion dar. Die Anlage ist durch den Betrieb in Strassennähe ständig Bremsstaub, Abgasen und im Winter auch Streusalz ausgesetzt. Deshalb erhält das Gehäuse zuletzt noch eine Pulverbeschichtung. Diesen Prozess muss der Klebstoff natürlich ebenfalls durchlaufen.

Sika Lösung

Da das gesamte Bauteil zusätzlich bei ca. 170°C pulverbeschichtet wird, bietet sich hierbei die Verwendung von einem hitzehärtenden Kleb- und Dichtstoff an. Dabei fiel die Wahl auf den 1-komponentigen Epoxid-PUR Metallklebstoff SikaPower®-4591 und den 1-komponentigen Epoxid-PUR Metalldichtstoff SikaPower®-415 P1. Während der SikaPower®-4591 aufgrund seiner hohen Festigkeit und Punktschweissbarkeit zusammen mit den Schweisspunkten zur Fixierung für die Steifigkeit und Festigkeit des Gehäuses sorgt, zeichnet sich der Dichtstoff SikaPower®-415 P1 durch seine Elastizität und Pulverbeschichtbarkeit aus. Die Kombination aus Klebstoff und Punktschweissungen sorgt zudem dafür, dass die Bauteile praktisch direkt nach der Verklebung weiterverarbeitet werden können, ohne eine zusätzliche Aushärtungszeit des Klebstoffes abzuwarten.