2024
Romanshorn

Ein Pionierprojekt für Nachhaltigkeit

Der Forster Campus in Romanshorn hat als erster Industriekomplex in der Schweiz die international renommierte LEED-Zertifizierung nach dem anspruchsvollen Gold-Level erhalten. Eine SikaRoof® AT-Dachabdichtung wirkt sich positiv auf die CO2-Neutralität der Produktions- und Bürogebäude aus.

PROJEKTBESCHRIEB

Die Forster Profilsysteme AG hat mit dem Neubau eines modernen Campus in Romanshorn Zeichen gesetzt: Das Gebäudeensemble erstreckt sich mit drei unterschiedlichen Baukörpern über eine Fläche von 30’000 m2. Die imposante Erscheinung prägt das Areal im Industriegebiet Hof / Gärtliszelg architektonisch und bietet dem Unternehmen den nötigen Raum für sein künftiges Wachstum. 

Einen hohen Anspruch verfolgt Forster in Bezug auf Nachhaltigkeit. Anstelle einer Bitumenabdichtung auf der Dachfläche entschieden sich Baumanagement und Bauherr nach eingehender Beratung und Prüfung durch den ausführenden Flachdach-Unternehmer sowie den Fachspezialisten von Sika für einen CO2-effizienten Systemvorschlag mit der ökologischen Hybrid-Abdichtungsbahn SikaRoof® AT-18. 

Fast alle Dächer wurden ausserdem mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet, die eine Leistung von bis zu 1.5 MWP erzeugen können. Regenwasser wird für die Toilettenspülungen und die Gartenbewässerung verwendet. Wo möglich, wird Prozessabwärme genutzt, um die Effizienz der Heizungs- und Kälteanlagen zu verbessern. So ist der Forster Campus der erste Industriekomplex in der Schweiz, der die international renommierte LEED-Zertifizierung nach dem besonders anspruchsvollen Gold-Level erhält.

Die Investition in Romanshorn summiert sich auf mehr als 52 Millionen Franken. Die Bürogebäude wurden ab Ende 2023 bezogen; die vollständige Inbetriebnahme des Forster Campus ist bis Mitte 2024 vorgesehen – rechtzeitig zum 150. Firmenjubiläum.

ANFORDERUNGEN / HERAUSFORDERUNGEN

Der neue Industriekomplex der Forster Profilsysteme AG besteht aus drei grossen Gebäuden: der Produktions- und Logistikhalle mit Hochregallager, dem angrenzenden Technologiezentrum und einem Bürobau. Die Abdichtungsarbeiten auf allen Dächern mit einer immens grossen Gesamtfläche von 14’105 m2 erforderten eine sukzessive Arbeitsweise in Etappen – keine einfache Aufgabe bei wechselnden Wetterverhältnissen. 

Erfahrene Verleger der Tecton AG, St. Gallen, waren in der Lage, die Menge an täglich benötigtem Abdichtungsmaterial und “machbarer Fläche” einzuschätzen, bevor das Wetter wieder umschlug. Bereits fertige Flächen mussten immer wieder provisorisch dicht gemacht und ballastiert werden, damit bei stärkeren Winden keine Schäden entstanden.  

SPEZIELLES ZU DIESEM OBJEKT

Die Bauherrschaft zeigte von Beginn an ein grosses Engagement, um eine Zertifizierung nach dem US-Nachhaltigkeitslabel LEED-Gold zu erreichen. LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) ist ein international anerkanntes Zertifizierungssystem für ökologisches Bauen, das in seinen Anforderungen weitergeht als das in der Schweiz bekannte ECO-Label. LEED zertifiziert durch unabhängige Dritte, dass ein Gebäude in verschiedenen Teilbereichen auf umweltfreundliche Art gebaut und entworfen wurde. Sika unterstützte Planer und Bauherrschaft beim Forster Campus durch viele Abklärungen und Recherchen zu Produktedatenblättern, um die ökologische Qualität der Produkte und eingesetzten Lösungen detailliert zu belegen.

Das Beispiel Forster-Neubau zeigt: Bei modernen Flachdächern setzen sich zunehmend klimafreundliche Dachabdichtungen mit “ökologischem Kunststoff” durch – als nachhaltige Alternative zu Bitumen. Beim Vergleich mit dem CO2-Rechner für unterschiedliche Dachsysteme wurde deutlich, dass eine professionelle Abdichtung mit SikaRoof® AT-Dachbahnen einer Lösung mit Bitumen deutlich überlegen ist. Im Projekt Forster-Neubau liessen sich gegenüber einer Abdichtung mit Polymerbitumendichtungsbahnen ca. 298 t CO2 einsparen. Dies entspricht einer Fahrt mit einem Dieselauto von unglaublichen 1.8 Millionen Kilometern.

SIKA LÖSUNGEN

Für Grossprojekte wie die Dachflächen auf dem Forster Campus ist es wichtig, ein Abdichtungssystem zu wählen, mit dem sich zeiteffizient und wirtschaftlich arbeiten lässt. Bewusst entschied man sich daher für SikaRoof® AT-Kunststoffdichtungsbahnen, die den Zeiteinsatz beim Einbau durch eine speditive und einfache Verarbeitung deutlich verkürzen. Details können dank Systemlösungen flexibel und rasch abgedichtet werden. Das Verpackungsmaterial ist auf ein Minimum reduziert – das spart Gewicht und Transportkosten. 

Um für das Vorhaben der Bauherrschaft, das Label LEED Level Gold zu erhalten, war das umweltfreundliche Sika Hybrid-FPO-Dachsystem genau die richtige Lösung. Als einzige Kunststoffabdichtung auf dem Markt ist SikaRoof® AT Cradle-to-Cradle® zertifiziert. Das C2C-Label zertifiziert natürliche und ökologische Rohstoffe sowie Produkte, deren Wiederverwendbarkeit gewährleistet ist im Sinne von recyling- und einfach rückbaufähig. Es berücksichtigt die Zusammensetzung des Produkts, seinen Lebenszyklus, seinen ökologischen Fussabdruck, seine positiven Auswirkungen auf die Menschen und den Planeten sowie die Nutzung erneuerbarer Energien.

Zudem wird das Sika-Dach von eco-bau als 1. Priorität empfohlen, erfüllt den Minergie-Eco Standard und wird als eco-1 bewertet. Sowohl bei der Herstellung wie auch bei der Verarbeitung der SikaRoof® AT-Kunststoffdichtungsbahnen werden keine schädlichen Stoffe eingesetzt. Die Abdichtung wird lösemittelfrei und ohne offene Flamme verlegt. Die Hybrid-FPO-Kunststoffbahnen sind UV-beständig und resistent gegen Stossbelastung und Hagelschlag. Sie eignen sich daher für jeden Dachaufbau, auch für die Abdichtung unter Photovoltaikanlagen. 

Den Dachaufbau auf den Flachdächern der drei Forster-Gebäude realisierten die Verleger der Tecton AG mit folgenden Lösungen: Profilbleche, Dampfbremse EP5, Wärmedämmung PIR ALU 120 mm, hybride FPO-Kunststoffdichtungsbahn SikaRoof® AT-18 und SikaRoof® AT-18 FSA P für Auf- und Abbordungen sowie An- und Abschlüsse. Verwendet wurden zudem SikaRoof® Drainagebahnen sowie ein Schutzvlies 800g/m2. Eine extensive Begrünung mit PV-Aufständerung ergänzt das System.