Bahntunnel Eppenberg

Bund und SBB realisieren den Vierspurausbau Olten–Aarau im Rahmen des Grossprojektes “Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur” ZEB. Dieses umfasst mehr als 100 Projekte in der ganzen Schweiz. Ziel von ZEB ist es, die Schienenkapazitäten für den Güter- und den Personenfernverkehr bis 2025 auszubauen und mehr Verbindungen und Sitzplätze bei gewohnt hoher Pünktlichkeit zu schaffen. Das ZEB-Gesetz trat 2009 in Kraft. Das Parlament hat dazu einen Kredit von 5.4 Mrd. Franken aus dem FinöV-Fonds bewilligt. Davon sind 784.5 Mio. Franken für den Vierspurausbau Olten–Aarau (Eppenbergtunnel) vorgesehen. Dieses Projekt besteht aus zehn Teilprojekten, Teilprojekt 1 ist der Eppenbergtunnel.

Mit diesem zweispurigen 3 114 Meter langen Tunnel zwischen Däniken und Wöschnau verdoppelt sich die Zahl der durchgängig befahrbaren Gleise. Zwei Flucht- und Rettungsschächte sowie ein Stollen im Abstand von zirka 800 Metern dienen als Notausstiege und gleichzeitig als Zugang für die Rettungskräfte. Der Ausbruch des Tunnels erfolgt von Ost nach West mit einer mobilen 100 Meter langen und 2 400 Tonnen schweren Tunnelbohrmaschine. Der Vierspurausbau ist ein Schlüsselprojekt für mehr Zug im Personenverkehr und ist ein Angebotsausbau des Bahnverkehrs im Schweizerischen Mittelland. Die Neubaustrecke zwischen Olten und Aarau soll nach einer Bauzeit von rund 6 Jahren, Ende 2020 in Betrieb gehen.

1. Tübbingbeton: Hohe Frühfestigkeit und gute Verarbeitbarkeit
2. Einbau und Verdichtungsproblematik beim Konstruktionsbeton
3. Abdichtung Tagbaubereiche: Qualitativ hochwertige, unterlaufsichere und dauerhafte Abdichtung, Schutz des Bauwerks
4. Abdichtung Untertage: Muss dauerhaft den Schutz der Tunnelinfrastruktur und Bahntechnik sicherstellen. Reduktion des Tunnelunterhaltes.

Durch das spezielle Fliessmittel mit erhärtungsbeschleunigender Wirkung konnten wir die optimale Lösung bieten, um die hohen Anforderungen an die Frühfestigkeitsentwicklung und Verarbeitbarkeit der Mischung zu gewährleisten. Der geforderte Tagestakt der Elementproduktion konnte problemlos erfüllt werden. Der gesamte Konstruktionsbeton im Tunnel (Sohlgewölbe und Gewölbebeton) wurde in der Schweiz erstmalig komplett in SCC-Beton (Self Compacting Concrete) ausgeführt. SCC Beton zeichnet sich durch eine höhere Einbauleistung und schnellere Ausführung bei geringerem Personalbedarf aus. Er vereinfacht das Betonieren von schlanken Bauteilen und Bauteilen mit dichter Bewehrung sowie das Verfüllen von schwer zugänglichen Bereichen bei gleichmässiger Betonqualität im gesamten Bauwerk. Störende Lärmemissionen beim Einbau werden vermindert. Weitere Vorteile sind die Arbeitserleichterung sowie die Vermeidung vibrationsbedingter Krankheiten und weniger Nachbearbeitungsaufwand. Die Tagbautunnel-Bereiche wurden mit dem System der vollflächig verklebten Sikaplan® Kunststoffdichtungsbahnen abgedichtet. Die Abdichtung des bergmännischen Tunnels wurde im Verdrängungskonzept als “rundum” oder Vollabdichtung mit Abschottungsfeldern ebenfalls mit Sikaplan ® Kunststoffdichtungsbahnen ausgeführt.