Eissporthalle, Sion

Mit einer soliden Holzkonstruktion ist die Eissporthalle in Sion ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit. Die Überdachung der Kunsteisbahn wurde 2002 nach Plänen des Architektenbüro Berclaz-Torrent realisiert. Für die Materialwahl des Dachaufbaus aus Holz waren konstruktive Aspekte ebenso ausschlaggebend wie Ästhetik und ein kostengünstiger Unterhalt. Weitere Vorteile des Naturbaustoffs: Die Tragwerke aus Holz punkten mit einem geringen Eigengewicht bei gleichzeitig hoher Leistung bezüglich Spannweite und Tragkraft.  

Für die anstehende Sanierung des Flachdachs der Eishalle beriet Sika die Stadtverwaltung Sion als Bauherrschaft zu technischen Details und lieferte eine moderne Abdichtungslösung für eine leichte, klimafreundliche Dachabdichtung inklusive Photovoltaikanlage. Zur Sanierung hatte sich die Stadt Sion entschlossen, weil Wasser in das Dach der Eishalle eingedrungen war. Die neue Dachabdichtung sollte aus hochwertigem Material bestehen und hohen Anforderungen an Umweltfreundlichkeit und Ökologie genügen. Beim Bau der Eishalle war die Statik ursprünglich nicht für zusätzliches Gewicht auf dem Dach berechnet worden, so dass leichte Lösungen sowohl für das Dachsystem als auch für die Photovoltaik-Kollektoren gefunden werden mussten. Mit Blick auf die Holzkonstruktion sollte ausserdem bei der Installation des Dachsystems von der Dampfbremse bis zur Abdichtung ohne Einsatz von Flammen gearbeitet werden. 

Brandgefahr ist bei Holzdachkonstruktionen ein oft unterschätztes Risiko. Mehrmals pro Jahr muss die Feuerwehr ausrücken, um fatale Brände auf Baustellen zu löschen. Auslöser können Schweissarbeiten auf dem Dach sein – zum Beispiel, wenn Bitumenbahnen mit Hilfe von Gasflaschen und offener Flamme verlegt werden. Bildet sich beim Verschweissen ein Hitzestau, können sich unbemerkt Glimm- bzw. Schwelbrände entwickeln, die oft erst Stunden nach Beendigung der Bauarbeiten zu Grossbränden führen und Fassade sowie Dachstock in Mitleidenschaft ziehen. Schäden im fünf- oder gar sechsstelligen Bereich sind dann keine Seltenheit.

Im Schadenfall tritt schnell die Gebäudeversicherung auf den Platz und analysiert die Ursachen – wie im Fall des spektakulären Brands der Überbauung Oltner “Aarepark” im Sommer 2015. Die Solothurner Gebäudeversicherung forderte im Anschluss an das Grossereignis verbindliche Brandschutzregeln (Bericht im Oltener Tagblatt) und schrieb in einer Untersuchung zum Ereignis: “Dieser Brand wurde beim Auftragen einer Bitumenfläche auf dem Flachdach ausgelöst.”

SikaRoof® AT ist eine Dachabdichtung der neusten Generation: “Die Hybrid-FPO-Bahnen werden mit Heissluft thermisch verschweisst – also ohne offene Flammen, Lärm und weitere Emissionen”, erläutert Jacques Vacheron, Verkaufsleiter Sika Schweiz AG, Dachsysteme, Region West. Zudem erfüllt die Sika-Dachabdichtung aus Hybrid-FPO höchste ökologische Standards. Sowohl bei der Herstellung wie auch bei der Verarbeitung werden keine schädlichen Stoffe eingesetzt. Jacques Vacheron: “Die SikaRoof® AT-Abdichtung kann absolut lösemittelfrei verarbeitet werden. Die Kunststoffbahnen sind wurzelfest und enthalten keine Herbizide, die durch Regenwasser ausgewaschen werden und die Umwelt verschmutzen könnten.”

SikaRoof® AT spielt seine Vorteile auch beim Gewicht aus: Die Hybrid-FPO-Bahnen wiegen 9 kg weniger pro m² als eine zweilagige Bitumenabdichtung. “Das garantiert eine schnelle Verlegeleistung mit bis zu 1’500 m² pro Tag durch ausgebildete Verleger”, sagt Roland Schweizer, Geschäftsbereichsleiter Dachsysteme, Industrie und Spezialitäten bei Sika Schweiz. Die Leistung von SikaRoof® AT zeigt ein direkter Verlegevergleich.

Für die Installation der Photovoltaikanlage wurden in Sion zudem Sika® SolarMount-Halterungen benutzt, die bei hoher Stabilität den Vorteil eines geringen Gewichts haben. Das Sika® SolaRoof® ist die Sika-Systemlösung für Flachdächer mit Photovoltaik-Installationen. Es bietet ein einfaches Montagesystem, das ohne jegliche Durchdringungen mit wenigen Werkzeugen direkt auf die Sika-Dachabdichtung geschweisst wird. Das Sika® SolaRoof® ist ein Leichtgewicht, welches maximal 15 kg pro m² mit sich bringt und so auch auf gewichtskritischen Dachkonstruktionen mit PV-Anlagen eingesetzt werden kann.

Für zusätzliche Sicherheit sorgt eine intelligente Überwachung des Dachaufbaues mit dem SikaRoof® Smart Control. Das Monitoring-System mit zehn installierten SikaRoof® Sensoren wird einfach und praktisch in die vorhandenen SikaRoof® Kontrollrohre eingebaut. Ein spezielles Elektroleitvlies unter der Abdichtung ermöglicht eine zeit- und kosteneffiziente Instandhaltung und Kontrolle. Roland Schweizer, Geschäftsbereichsleiter Dachsysteme, Industrie und Spezialitäten Sika Schweiz AG sagt: “Allfällige Schäden wie Wassereinbrüche werden früh aktiv erkannt, vorzeitige Dach-Sanierungen somit verhindert.”

Für das neue Dach wurde das bestehende Abdichtungssystem der Eissporthalle bis auf die hölzerne Tragkonstruktion zurückgebaut. Anschliessend wurde auf 3’160 m² Fläche eine neue Dampfbremse selbstklebend (Sarnavap®-5000 E SA), eine neue Wärmedämmung inkl. Gefälledämmung und eine neue SikaRoof® AT-Abdichtung installiert. Die Sika® Solar- Mount-Halterungen wurden danach auf dem Dach ausgerichtet und mit den Sika® SolarClick auf die Abdichtung montiert. Die Eishalle war während der Bauzeit in Betrieb. Daher wurde ein umfangreiches Sicherheitssystem eingerichtet, um die Nutzer so wenig wie möglich zu stören. Da die Hybrid-FPO-Abdichtungsbahn ohne offene Flamme verarbeitet wurde, war die Brandgefahr kein Thema. Auch Lärm- und Geruchsbelästigung entstanden nicht – ein zusätzlicher Vorteil für die Nutzer der Eissportbahn.

Im Ergebnis hat die Eisporthalle von Sion nun ein nachhaltiges, dichtes Dach, auf dem eventuelle Wassereinbrüche aktiv gemeldet und schnell geortet werden können. Und die profitiert von einer Fläche von 1’700 m² mit Photovoltaikmodulen, die eine Leistung von 350 Kilowatt-Peak erzeugen können. 

Der Bauherr konnte mit der Dachdabdichtung SikaRoof® AT auch der Umwelt etwas zuliebe tun und sparte gegenüber einem Bitumensystem 88’699 kg CO₂ ein, dies entspricht einer Fahrt mit einem Dieselauto von 554’366 km.